4in1 Geflecht


Nach dem Abtrennen wurden die einzelnen Ringe miteinander verflochten. Dazu brauchte man einen offenen Ring und vier geschlossene Ringe.

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Dann hängte man immer vier geschlossene Ringe in den offenen Ring und verschloss auch ihn.

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Man nennt deshalb diese Flechtart das vier-in-eins-Geflecht. Es gibt auch das sechs-in-eins-Geflecht, welches natürlich noch aufwändiger herzustellen ist und deshalb auch Königsgeflecht genannt wird.

Die jetzt entstandenen Quintette legte man aneinander und verknüpfte sie durch einen weiteren Ring miteinander.

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So bekam man mit der Zeit eine lange Kettenreihe zusammen.

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Wichtig hierbei zu beachten ist, dass ein Kettenpanzer nicht von oben nach unten, sondern von links nach rechts oder anders herum geflochten wurde. Das hat etwas damit zu tun, dass das Geflecht sich dann beim anziehen an den Körper anpasste. Würde man von oben nach unten arbeiten, wurde das Gefecht mehr oder weniger starr vom Körper abstehen, zumindest aber wie ein Sack herabhängen. Außerdem könnten dann im Kampf die Schwerthiebe nicht am Geflecht abgleiten, sondern würden sich in den Ringen verfangen.

Im Mittelalter wurden die Ringe des Kettenpanzers außerdem noch alle zusätzlich vernietet. Das bedeutet, dass bei jedem einzelnen Ring die Enden flachgeschlagen, mit einem kleinen Loch durchbohrt und einer Niete versehen wurden. Das bot einen gewissen Schutz gegen das Aufreissen der Ringe in einer Schlacht.

So einen Kettenpanzer herzustellen war also eine mühselige, langwierige Arbeit, die entsprechend teuer war. Der Preis lag bei mehreren Rindern, was sich damals nur reiche Adelige und manchmal Geistliche leisten konnten.